Unser Positionspapier - Dafür setzen wir uns ein:


Die Unabhängige Wählergemeinschaft Ammerland (UWG) ist ein Zusammenschluss von Gemeindemitgliedern der Gemeinden des Ammerlandes, die auf kommunaler Ebene für die Gemeinden im Ammerland Politik betreiben wollen. Die UWG ist keine Partei.
Von besonderer Bedeutung hierbei ist, dass losgelöst von jeglicher übergeordneter Parteistruktur, gezielte und effektive politische Arbeit für die eigene Gemeinde geleistet werden soll. Nicht Parteipolitik, sondern Bürgerpolitik ist der Grundsatz der UWG.
Ziel ist es, Kommunalpolitik so zu gestalten, dass ein Sinn erkennbar, ein Nutzen für alle erreicht, politische Abläufe durchschaubar gemacht und auf die Gemeinde zugeschnitten werden.

Zu den Sachthemen im Einzelnen:

Gemeindeentwicklung und Bauplanung
Das Einfamilienhaus mit Garten stellt heute die typische Bebauung dar. Wohn- und Lebens-raum müssen aber nicht immer für jeden gleich aussehen, vor dem Hintergrund des Flächenverbrauchs müssen wir uns Gedanken über andere Wohnformen machen. Das Mehr-familienhaus oder das Reihenhaus werden wohl in Zukunft eine andere Bedeutung und einen anderen Ruf gewinnen müssen. Gerade in diesen Wohnformen bieten sich vielfältige Möglichkeiten auf für generationenübergreifendes Wohnen.
Unser Boden ist endlich, wir werden ihn sinnvoll nutzen müssen. Das bedeutet kein endgültiges "Aus" für das Einfamilienhaus, aber Lückenbebauung, Hintergrundbebauung und kleinere Grundstücke werden künftig erforderlich sein. Es muss das Ziel sein, so wenig Fläche wie möglich in der freien Landschaft zu verbrauchen. Eine behutsame bauliche Eigenentwicklung in den Bauerschaften muss gewährleistet sein.
Neben der bereits eingeleiteten Bauleitplanung müssen zusammenhängende Flächen für die Gewerbeansiedlung rechtzeitig ausgewiesen werden. Mit einem größeren Angebot an Arbeitsplätzen wird eine stärkere Orientierung zur eigenen Gemeinde und sinnvolle Innenentwicklung der Fläche ermöglicht.

Straße und Verkehr
Die Gemeinde verfügt über ein gutes Netz an gemeindeeigenen Straßen. Dies zu erhalten, wird gerade in den kommenden Jahren eine Herausforderung werden. In den Siedlungs-gebieten kommen die Straßen in die Jahre und müssen mit hohem, finanziellem Aufwand saniert werden. Diese Maßnahmen müssen vorausschauend über Jahre geplant und vor-gedacht werden. Die landwirtschaftlichen Fahrzeuge haben sich in den vergangenen Jahren grundlegend gewandelt, auch dies muss bei Sanierungen bedacht werden.
Radverkehr wird in der Zukunft eine erheblich größere Bedeutung gewinnen. Die vorhandenen gemeindeeigenen Radwege müssen in Stand gehalten und den neuen Herausforderungen in Gestaltung und Breite angepasst werden. Auch hier darf es keine Denkverbote geben. Fahrradstraßen, größere Fahrradstellplätze im öffentlichen Bereich sollten vorurteilsfrei geprüft werden.
Bei der weiteren Sanierung der Gehwege muss den Belangen der Senioren besser Rechnung getragen werden. Gefälle zur Straße hin und ein Pflasterbelag mit Fugen erschweren die Nutzung der Fußwege mit Rollatoren. Absenkungen an Kreuzungsbereichen sollten selbstverständlich sein.
E-Mobilität ist derzeit aktuell. Ob Fahrrad oder Auto wird die Nachfrage nach Lademöglichkeiten steigen. Ein ausreichendes Netz an Ladestationen sollte in der Gemeinde vorhanden sein.
Alle Ortschaften der Gemeinde müssen eine Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr haben.
Ein Bürgerbus bietet hier eine gute Ergänzung des bestehenden Linienverkehrs.

Wirtschaftsförderung und Fremdenverkehr
Handel, Handwerk und Gewerbe sind für eine Gemeinde unverzichtbar. Eine Ausweisung von Gewerbeflächen um jeden Preis darf es aber nicht geben. Größere Gewerbeansiedlungen müssen in der Nähe der vorhandenen Autobahnen geschaffen und ausgebaut wer-den. Für kleinere Betriebe, gerade auch die typischen Handwerksbetriebe, muss es aber auch Entwicklungsmöglichkeiten in den Orten geben. Gewerbegebiete dürfen jedoch nicht zu Wohnsiedlungen werden.
Die Entwicklung in der Einkaufslandschaft schreitet stetig voran. Die Größe der Geschäfte im Einzelhandel steigt weiter, dem muss auch in der Gemeinde Rechnung getragen wer-den. Wir müssen aber zur Kenntnis nehmen, dass die leerstehenden Geschäftsflächen in den Ortskernen vielfach diesen neuen Anforderungen nicht genügen. Hier müssen wir versuchen u. a. mit dem HHW Konzepte zu entwickeln, damit auch die Ortskerne mit Leben gefüllt werden. Sicherlich wird es dabei auch zu Änderungen im Erscheinungsbild der Orte kommen.
Die Gemeinde Wiefelstede bietet aufgrund ihrer ländlichen Struktur sowie des angenehmen Klimas hervorragende Voraussetzungen für einen sanften Tourismus, für dessen Förderung die UWG eintritt.
Hierzu zählen ein vertretbares und ausreichendes Bettenangebot, die Errichtung von Ferienwohnungen und Ferienhäusern. Für die Erholung der eigenen Bevölkerung und der Gäste sollen Freizeitanlagen, Wander- und Reitwege geschaffen, gepflegt und erhalten werden.

Umwelt
Der Umweltgedanke ist im gesellschaftlichen Leben der heutigen Zeit mit an vorderster Stelle gerückt. Er ist untrennbar verbunden mit sinnvoller Politik.
Die UWG tritt für die Erhaltung der typischen Landschaft in und um Wiefelstede ein. Sie setzt sich ein für eine ökologische vertretbare Bauleitplanung.
Die Abfallbeseitigung muss für die Umwelt verträglich und für den Bürger erschwinglich sein. Allzu weite Anfahrwege zu Zentraldeponien belasten die Umwelt daher zusätzlich durch erhöhten Schadstoffausstoß. Sammelstellen in den Bauerschaften sind sinnvoll und müssen eingerichtet und unterhalten werden.
Ebenso müssen Sammelstellen geschaffen werden, an denen kleinere und mittlere Betriebe Schadstoffe und Abfall ortsnah beseitigen können.

Finanzen und Personal
Jede öffentliche Verwaltung kostet Geld. An vorderster Stelle rangieren dabei die Personal-kosten. Verwaltung darf aber nicht zum Selbstzweck werden. Es muss darauf geachtet werden, den Personalbestand auf einem für die Gemeinde und Bürger vertretbaren Niveau zu halten.
Die Pro-Kopf-Verschuldung der Bürger muss im überschaubaren Rahmen bleiben und deren Abbau als ständige Aufgabe betrieben werden. Gleichzeitig ist darauf zu achten, dass die Lebensqualität nicht durch hohe Gebühren- und Abgabeleistungen eingeschränkt wird. Hier gilt es, ein reelles Maß zu finden, das den Bedürfnissen und den Möglichkeiten der Bürger gleichermaßen gerecht wird.

Soziales und Familie
Den Kern einer Gemeinde bilden die in ihr lebenden Menschen – Familien und Wohngemeinschaften.
Die UWG setzt sich deshalb ein:
• für ein familienfreundliches Bewusstsein
• für die Beibehaltung von altersgerechten Spiel- und Bolzplätzen
• für ein ausreichendes Angebot von Seniorenwohnungen in Verbindung mit betreutem Wohnen
• für die Integration von Aussiedlern und Asylbewerbern durch dezentrale Unterbringung (keine Getto-Bildung)

Schule und Kultur
Die Schullandschaft ist einem steten Anpassungsprozess unterworfen. Wir dürfen dabei aber nicht Kinder, Eltern und Lehrer vergessen. Die Grundschulen leisten gute Arbeit, die räumlichen Voraussetzungen werden weiter verbessert werden. Die Oberschule in Wiefelstede arbeitet ständig an sich. Geben wir der Oberschule jetzt erst einmal Zeit, das geän-derte Konzept umzusetzen und damit Erfahrungen zu sammeln. Sicherlich wäre es weiter zielführend zu erfahren, warum gerade aus dem Gemeindesüden viele Eltern ihre Kinder auf die KGS in Rastede schicken.
Lernen muss Spaß und Freude machen. Betreuungs- und Lehrkräften muss der Raum gegeben werden, den sie brauchen, um unsere Kinder auf das Leben vorzubereiten. Die Schaffung zusätzlicher Stellen, die bessere Vernetzung untereinander, das Ausschöpfen von finanziellen Fördermöglichkeiten und der endgültige Schritt in die digitale Welt müssen in der nächsten Zeit ganz oben auf der Agenda stehen.
Die Pflege der heimatlichen Sprache und des Brauchtums soll gefördert werden.
Die UWG fordert eine kulturelle Anbindung an die Region durch Bereitstellung von kosten-günstigen Beförderungsmitteln. Ebenso sollen die kulturellen Einrichtungen in der Gemein-de gefördert werden.
Die vielen Vereine in der Gemeinde sind fester Bestandteil unseres Lebens und unserer Kultur. Sie weiter zu unterstützen und zu ermutigen, auch neue Wege zu gehen, wird Aufgabe in der Gemeinde sein. Wichtig ist es, gerade junge Menschen in die Arbeit der Vereine einzubinden. Es ist mir wichtig, dass wir gerade auf die folgenden Generationen zugehen und auch neue Freizeitformen etablieren.

Sport und Jugend
Die UWG setzt sich ein für sinnvolle Freizeitgestaltung und will den Jugendlichen Möglichkeiten bieten, sich innerhalb der Gemeinde sportlich zu bestätigen.
Hierzu im Einzelnen:
• Stärkung und Förderung der Jugendarbeit in den Vereinen
• Sportstättenförderung unter Einbeziehung der Vereine
• Erhaltung der kostenfreien Nutzung der Sportstätten
• Intensivierung der freien (nicht vereinsgebundenen) Jugendarbeit durch die Gemeindejugendpflege
• Schaffung und Ausbau von Einrichtungen für ein bedarfsorientiertes Sportangebot für alle Altersgruppen

Feuerwehr
Die Feuerwehren in der Gemeinde leisten großartige Arbeit. Nicht nur im Bereich des Brandschutzes und der Hilfeleistung sind die ehrenamtlichen Kameradinnen und Kamera-den immer zur Stelle, auch das soziale Wirken in den Einheiten und in der Jugendarbeit verdient Respekt.
Die Einheiten in der Gemeinde müssen sich neuen Anforderungen stellen. Stetig wachsen-de Wohn- und Gewerbegebiete, eine erhebliche Zunahme gerade des Schwerverkehrs, aber auch geänderte Alarm- und Ausrückeordnungen müssen bewältigt werden. Um diese Aufgaben auch in der Zukunft bewältigen zu können, wurde ein Feuerwehrbedarfsplan erstellt. Dieser Plan muss in den kommenden Jahren mit Vorrang und im Einvernehmen mit dem Gemeindebrandmeister sowie den Ortsbrandmeistern abgearbeitet werden. Dabei muss aber klar sein, dass die Gemeinde diese finanzielle Herausforderung nicht in einem Jahr leisten kann.
Eine Umstrukturierung der bestehenden Feuerwehreinheiten kann nur im Zusammenwirken und mit Zustimmung der Kameradinnen und Kameraden der Einheiten geschehen.